Deportations are a crime –
Abschiebungen sind ein Verbrechen!
Infostand, Kundgebung, Film am Dienstag, 4. Mai 2010, in Frankfurt
von 19 bis 21.30 Uhr auf der Konstablerwache
von 22 bis 23 Uhr im faitesvotrejeu Klapperfeldstr. 5
Tod im Atlantik, Tod im Mittelmeer, Tod am Flughafen, Tod in Abschiebeknästen: das restriktive und repressive EU-Grenzregime hat in den letzten Jahren Tausende von Toten zu verantworten. Mit den Kontroll- und Abfangoperationen an den Außengrenzen wird das Ertrinken, Verdursten oder Erfrieren von unzähligen Flüchtlingen und MigrantInnen als Abschreckung einkalkuliert. Doch auch die hiesige Abschiebepolitik führt immer wieder zu Verletzten und sogar Todesopfern, in den letzten Wochen haben sich in Hamburg gleich zwei Menschen in Abschiebehaft das Leben genommen. In der Schweiz wurde im März ein nigerianischer Flüchtling bei der Abschiebung getötet, zunehmende Sammelabschiebungen, von der europäischen Grenschutzagentur Frontex koordiniert, laufen – unter Ausschluss aller Öffentlichkeit – besonders brutal ab. Im Jahr 2009 wurden allein aus der BRD über 7000 Menschen abgeschoben, neue Rückführungsabkommen sollen diese Zahl in den nächsten Jahren wieder erhöhen.
Im Mai und Juni gibt es zwei Termine, an denen die unmenschlichen bis tödlichen Verhältnisse an den Außengrenzen wie auch im Innern der Festung Europa lautstark kritisiert werden sollen:
Am 8. Mai 2010 findet in Karlsruhe eine Demo gegen einen zentralen Abschiebeflughafen für den südlichen Teil Deutschlands statt. Insbesondere die stark umstrittenen Abschiebungen von Roma und anderen Minderheiten in den Kosovo werden maßgeblich über den Deportation Airpark Baden-Baden vollzogen, siehe Aktion Bleiberecht Freiburg.
Vom 4.-6. Juni 2010 wird Jena zum Schauplatz eines antirassistischen Festivals zur Erinnerung an die Toten, die die europäische Abschottungsmaschinerie seit Jahren zur Folge hat. Drei Tage lang sollen die Wut und die Trauer über diese Verhältnisse kreativ, laut und kämpferisch in Form politischer und künstlerischer Aktionen in die Öffentlichkeit getragen werden, siehe Karawane-Festival 2010.
Bei unserer Kundgebung in Frankfurt gibt es Informationen zu beiden Mobilisierungen. Dazu passend zeigen wir in einer Vorpremiere den 20 minütigen Kurzfilm „Reise ohne Rückkehr – Endstation Frankfurter Flughafen“ von Güclü Yaman. In dieser Dokumentation werden die Ereignisse, die 1999 am Frankfurter Flughafen zum Tod von Aamir Ageeb führten, aktengetreu nachgespielt: eine gelungene, weil schonungslos entlarvende Inszene-Setzung dieses staatlich rassistischen Gewaltaktes.
Veranstalter: Aktionsbündnis gegen Abschiebungen Rhein-Main