Hurria!
Theater zu Revolution & Bewegungsfreiheit
von und mit Riadh Ben Ammar // Freitag, 5. September 2014, 20 Uhr // Eintritt frei — Spenden erwünscht // Ort: Interkulturelle Bühne, Alt Bornheim 32, Frankfurt/M
Hurria bedeutet auf Arabisch Freiheit. Aus der Perspektive eines “Harraga” – eines Grenzverbrenners — erzählt das Stück Hurria! von unterschiedlichen Wegen der Freiheitssuche, die mit der Revolution in Tunesien eine neue Qualität bekommen haben.
Am 14. Januar 2011 fand in Tunesien eine Revolution statt. Danach haben viele junge Menschen das Land verlassen. Tausende landeten als Flüchtlinge in Lampedusa. Damals sagte der deutsche Innenminister Thomas de Maizière, dass die Menschen erkennen müssten, dass sie nach Tunesien gehörten. Sie sollten dort bleiben und ihr Land aufbauen. Auch Angela Merkel äußerte sich ähnlich: Sie stellte es als eine Selbstverständlichkeit dar, dass “nicht alle Menschen nach Europa kommen [können], die nicht in Tunesien leben wollen”. Das Theaterstück versteht sich als eine Antwort auf solche Aussagen. Es thematisiert die vielfältigen Wege der Freiheitssuche, die mit der Revolution eine neue Qualität bekommen haben. Denn neben dem Kampf gegen die Diktatur war die Revolution auch ein Kampf gegen das europäische Migrationsregime. Hurria! fragt, wie die Probleme der Nordafrikaner*innen mit der europäischen Migrationskontrolle zusammenhängen, also auch, was europäische Tourist*innen in Tunis, Frontex, Abschiebungen und religiöser Fundamentalismus miteinander zu tun haben.
Riadh Ben Ammar ist vor 15 Jahren als Harraga nach Deutschland gekommen. Lange war er unfreiwillig in einem Flüchtlingslager in Mecklenburg-Vorpommern untergebracht, inzwischen lebt er in Berlin und ist bei Afrique-Europe-Interact aktiv.
Veranstaltet von Institut für Romanische Sprachen und Literaturen (Reihe”Flucht & Migration”), Interkulturelle Bühne e.V. und noborder ffm
Kontakt: r.schleicher@em.uni-frankfurt.de <mailto:r.schleicher@em.uni-frankfurt.de>, Tel. 069/798-32186