10.09.2018, 19:00 Uhr: Keine Freiheit im Paradies – wenn Tourismus, Flucht und Migration aufeinandertreffen

Die Veranstaltung findet im Rahmen der Wanderausstellung “Yallah?! – über die Balkanroute“, die den “langen Sommer der Migration” 2015 und die aktuelle europäische Flüchtlingspolitik thematisiert.

Die Ausstellung sowie alle Begleitveranstaltungen finden bei medico international statt, Lindleystraße 15 (gegenüber Nr. 11), 60314 Frankfurt.

Selten werden die Phänomene Tourismus, Flucht und Migration in einem Satz genannt. Dabei haben sie durchaus Berührungspunkte: Ihre Wege kreuzen sich an Grenzposten und auf Passagen.

Diese Kontaktzonen sind prädestiniert für Konflikte. Doch ebenso können sich aus dem Aufeinandertreffen solidarische Perspektiven für das Recht auf Freizügigkeit ergeben.

Was bedeutet es, dass immer mehr touristische Sehnsuchtsorte auf der Welt, die für die «schönsten Tage im Jahr» gebucht werden, zeitgleich mit dem Geschehen von Migration und Flucht konfrontiert sind? Wenn an diesen Orten Bewegungsfreiheit für die einen und Bewegungshindernisse für die anderen die soziale Realität mitprägen, welche Herausforderungen entspringen daraus? Wie sind die Sphären des Tourismus mit denen von Flucht und Migration möglicherweise auch verknüpft? Welche Kontaktpunkte ergeben sich auf der politischen, der persönlichen, der ökonomischen Ebene? Wo sind die Begegnungen konfliktiv, wo eröffnen sich solidarische Handlungsperspektiven?

Vortrag von Martina Backes, Informationszentrum 3. Welt (iz3w), Freiburg im Breisgau, Moderation: medico international

In Frankfurt wird die Ausstellung vom 29.08. – 26. 09. 2018 ausgestellt sein, sie und das Begleitprogramm werden von noborder ffm gemeinsam mit medico international und Netzwerk Konkrete Solidarität veranstaltet.

Im Herbst 2018 ist es drei Jahre her, dass sich mehr als tausend Geflüchtete vom Budapester Fernbahnhof Keleti zu Fuß in Richtung Österreich aufmachten. Nach und nach rücken der „March of Hope“ und die „Willkommen!“ rufenden Menschen an deutschen Bahnhöfen immer weiter in die Ferne. Stattdessen dominieren Diskussionen über Grenzsicherung und Terrorgefahr.

Dagegen sollen mit dieser Ausstellung der „lange Sommer der Migration“ 2015 und die Öffnung eines Korridors durch Süd-Osteuropa als wichtiges politisches und historisches Ereignis festgehalten werden. Im Vordergrund stehen die Geflüchteten. Zahlreiche Audio- und Videoaufnahmen und Kunstwerke zeigen ihre Sichtweisen auf Migration und Europa.

Ausstellung nach Anmeldung zugänglich 30.8.-26.9.2018, werktags von 10-16 Uhr.

Anmeldung unter info@medico.de oder telefonisch unter 069/94438-0. Begleitung von Schulklassen und anderen Gruppen durch medico-Mitarbeiter*innen möglich.

Weitere Veranstaltungen des Begleitprogramms:

Alle Veranstaltungen finden bei medico international statt, Lindleystraße 15 (gegenüber Nr. 11), 60314 Frankfurt

Der Mensch – Das Gedicht

13.09.2018, 19:00

Das Kafä Kollektiv lädt zu einem Gedichteabend mit Tarek Alfelo und Amjad Ramadan ein.

Die Gedichte von Künstler*innen sind Teil der “yallah?!”-Ausstellung. Sie handeln von Krieg, Flucht und Exil, aber auch von Liebe, Hoffnung, Kindheit, den Freuden des Lebens und besonders von der Bedeutung der Wörter. Tarek Alfelo und Amjad Ramadan werden ihre Gedichte in der Originalsprache (arabisch) vortragen und wir werden sie ins Deutsche übersetzen. Untermalt wird dies von Livemusik.

Moderation: Kafä-Kollektiv

Was ist los auf dem Mittelmeer?

19.09.2018, 19:00

Da es keine sicheren Fluchtrouten für sie gibt, sind Geflüchtete auf dem Weg nach Europa gezwungen, eine lebensgefährliche Reise über das Mittelmeer anzutreten. Bei diesem Versuch sterben jedes Jahr mehrere tausend Menschen. Mit der Weigerung, Boote mit geretteten Geflüchteten an Bord in nahegelegene Häfen einlaufen zu lassen, erreichte die europäische Abschottungspolitik in diesem Jahr einen neuen Höhepunkt. Bedroht von der libyschen Küstenwache und kriminalisiert von der EU setzen die zivilen Seenotretter*innen ihre Arbeit fort. Was bedeutet die zunehmende Abwehr für ihre Arbeit? Wie gehen sie mit dem Druck von allen Seiten um? Wie bewerten sie die aktuelle Lage auf dem Mittelmeer, in der Ägäis und auf Lesbos?

Es informieren und diskutieren Aktivist*innen der zivilen Seenotrettung u.a. von Mission Lifeline und Sea-Watch. Moderation: noborder ffm

 

Die “yallah?!”-Ausstellung in Frankfurt ist eine Kooperation von: Kafä Kollektiv / Naturfreundejugend Hessen / Watch The Med – Alarmphone / Sea-Watch / Moving Europe / Solidarity City Frankfurt am Main Netzwerk / PRO ASYL / Kein Mensch ist illegal Hanau / Lampedusa in Hanau / Bildungskollektiv Bleiberecht / Rainbow Refugees Frankfurt / Main / Centro Frankfurt / Netzwerk Konkrete Solidarität, Teachers on the Road / No Border Frankfurt / Mission Lifeline